Asiatische Hornisse in Muri gesichtet

Normalerweise freuen wir uns über die Sichtung einer neuen Art. Doch dieses Mal ist die Freude getrübt. Es handelt sich nämlich um eine invasive, eingeschleppte Art, die Asiatische Hornisse. Während sie letztes Jahr erst in der West- und vereinzelt in der NW-Schweiz beobachtet wurde, hat sie sich dieses Jahr massiv ausgebreitet und ist auch in den Gemeinden Bern, Muri und Belp gesichtet worden.

Am 1. September wurde ein Einzeltier oberhalb des Muribads beobachtet. Anfang Oktober sind es zeitweilig über ein Dutzend Tiere, die sich dort auf dem Efeu laben und manchmal auch Jagd auf Insekten machen. Und genau letzteres ist das gefährliche. Die Asiatische Hornisse kann zu einer Bedrohung für unsere heimischen Insekten werden, insbesondere der Bienen. Imker sind in Alarmbereitschaft. Auch unsere geschützte heimische Hornisse frisst Insekten, jedoch sei die Asiatische flinker und habe mehr Jagderfolg. Unsere Insektenwelt ist schon stark unter Druck, da muss eine Fremde Art diesen nicht auch noch erhöhen. Auch andere eingeschleppte Arten haben teilweise zu massiven Problemen geführt, wie etwa der Japankäfer, die Tigermücke oder die Marmorierte Baumwanze. Daher drängt sich eine rasche Bekämpfung auf.

Wer eine Asiatische Hornisse sieht, oder gar deren Nest entdeckt, soll dies unbedingt auf der Nationalen Meldeplattform melden: asiatischehornisse.ch Von der ähnlich grossen heimischen Hornisse lässt sie sich gut durch den dunkleren Hinterleib, fast schwarzen Körper und den gelben Beinenden unterscheiden. Mitglieder des NVV MuGüRü beteiligen sich an der Suche von den Hornissen und den Nestern. Durch Ihre Meldung unterstützen Sie diese Bemühungen. Je mehr wir deren Wirkungskreis eingrenzen, desto eher kann das Nest lokalisiert werden. Das Töten von Einzeltieren ist jedoch nicht das Ziel, da dies nichts nützen würde und ohne Erfahrung oft die heimische und geschützte Hornisse erwischt werden kann.

Die Vernichtung der Nester ist das oberste Ziel. Oft befinden sich diese in der Nähe von Häusern oder hoch oben in Bäumen. Um Nester aufzuspüren werden Insekten von geschulten Leuten gefangen und in der Umgebung wieder frei gelassen. Sie fliegen dann in Richtung Nest davon. Das ist jedoch recht ungenau und hilft oft nicht zum Erfolg. Daher werden den Hornissen auch Peilsender befestigt, und bis zum Nest verfolgt. Dies ist jedoch Sache von Profis, vor allem auch das Entfernen des gefundenen Nests. Ab dem 16. Oktober wird sich auch ein Team vom Kanton auf die Suche machen und hoffentlich die Nester aufspüren und vernichten können.

Die Hornissen von der Beobachtung von Muri fliegen Richtung Norden. Das Nest könnte sich im Raum Waldried oder Äbnit befinden. Im Seidenberg Friedhof wurden ebenfalls Asiatische Hornissen beobachtet. Wer in dieser Gegend lebt, soll die Augen besonders gut offen halten.

Vielen Dank für Ihre Mithilfe.

Aktualisierung 14.10.2023

Das Nest wurde inzwischen gefunden. Es befand sich hoch oben auf einer Linde beim Höheweg. Am Freitag, dem 13.10. hätte es entfernt werden sollen. Jedoch erwies sich die 32m hohe Drehleiter der Berufsfeuerwehr Bern als zu kurz. Ein weiterer Versuch sollte am Dienstag unternommen werden. Am Samstag war das Nest verschwunden. Offenbar brach der Ast an dem es hing wegen des Windes und Regens. Es fiel runter auf das Dach des Bauernhauses. Am Montag Mittag wurde es geborgen und die Hornissen soweit es ging abgetötet. Jedoch haben einige Tiere überlebt und es ist nicht klar, ob noch weitere Nester vorhanden sind. Auch ist anzunehmen, dass die jungen Königinnen bereits ausgeflogen sind um bald zu überwintern und im nächsten Jahr neue Kolonien zu gründen. Hoffen wir es nicht.

Weitere Informationen

Liste der Gemeinden mit Beobachtungen

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